Nach 2 Tagen auf Fraser Island habe ich wieder Handyempfang und darum gibt es ein Update, während wir auf die Fähre warten:
Am 17.Mai waren wir tagsüber Sightseeing in Melbourne und sind am späten Nachmittag nach Phillip Island gefahren, um den abendlichen Marsch der Pinguine vom Strand zu den Schlafplätzen hautnah mitzuerleben. Wirklich nett wie die Kleinen einen Meter von uns entfernt den Strand hochwatscheln.
Am nächsten Tag zurueck nach Melbourne, Mietwagen abgeben (1500km) und nochmals Stadt besichtigen.
Melbourne, Dienstag Abend, zuerst lecker Angus Steak gegessen und dann Suche nach nem guten Pub. Laufen durchs Stadtzentrum und sehen nie mehr als 4 Leute an der Bar sitzen. Was ist da los? Dachte die Ausies besaufen sich jeden Abend ?! Bekommen einen Tipp nach St Kilda zu fahren. Dachten das ist gleich ums Eck, aber nachdem wir schließlich doch das Taxi nehmen sind wir erst nach 15Min am Ziel… Ist so als wenn man jemanden nach einer guten Bar in München fragen würde und der schickt einen nach Dachau ;-) War aber dann wirklich noch gut fuer einen Dienstag Abend, aber ich frage mich doch immer noch, wo die Australier den Ruf her haben.
Am nächsten Morgen, 19.Mai klingelt der Wecker schon um 3.30 um den Flug nach Brisbane zu erreichen. Dort angekommen das übliche Prozedere bzgl Fahrzeuganmietung: Diesmal ein 4WD Landcruiser Camper … da schlägt das Männerherz höher :-) Sind dann gleich Richtung Norden gestartet und über die Glass House Mountains nach Noosa gefahren. Das erinnert mich sehr an Miami (Villen am Meer bzw Fluss mit protziger Jacht davor) und selbst der Campingplatz ist wirklich schick und mit 36AUD auch 30% teurer als sonstwo. War das erste Mal in diesem Urlaub, dass die Temperaturen es nach Sonnenuntergang erlaubt haben draußen vor dem Camper unser selbstgekochtes Abendessen einzunehmen.
Morgens zwei Stunden Wanderung im Noosa National Park und dann Richtung Fraser Island gestartet. Leider hat sich dann das Wetter massiv verschlechtert, aber die Überfahrt auf der Fähre und die ersten Meter per Allradantrieb durch die abenteuerliche Sandpiste haben das schnell vergessen lassen… Männerherzen schlagen höher als wir wie das Camel Abenteuerteam durch den dichten Wald lenken und erst im Dunkeln (17Uhr!) unser Nachtlager aufschlagen.
Die Abende sind hier, speziell mitten im Wald sehr lang, aber wir planten sowieso früh aufzustehen, weil einige Stellen am Strand nur bei Ebbe zu durchfahren sind und die hat morgen schon um 8.30 ihren niedrigsten Stand.
Sind dann auch wirklich um 7 schon los und hatten unseren Off-Road Tag. Ist genial mit 90 Sachen über den Strand zu sausen und durch den Wald in Schrittgeschwindigkeit über Steigungen und durch Bäche zu manövrieren, die man sich normalerweise niemals zu fahren getraut hätte. Nur einmal steckten wir kurz im Sand fest und unsere Habseligkeiten wurden ordentlich durchschüttelt und so mussten wir danach den Inhalt unseres Campers erstmals wieder neu sortieren.
Später haben wir dann noch eine schöne 4 ständige Wanderung durch den Regenwald unternommen.
Dabei mussten erstmal durch den Elektrischen Zaun, der den Campingplatz umgibt … erinnert stark an Jurasic Park und entsprechend komisch ist das Gefühl sich außerhalb zu bewegen! Grund sind aber keine Dino (wie man in diesem Dschungel vermuten kann) sonder die Dingos, welche gerne auf die Essensvorräte der Camper gehen.
Das Schöne an einer Reise mit einem Campervan ist, dass man flexibel ist und jeden morgen an einem anderen Ort aufwachen kann. Ist trotzdem interessant, wie man auch hier schnell in eine Routine verfällt. Der erste Campingplatz bleibt einem noch in Erinnerung. Die Waschräume, die renovierungsbeduerftige Toilette, der schwache, lauwarme Strahl der Dusche und das öffentlich Zaehneputzen und Körperpflege. Die Erinnerung und Namen der nachfolgenden Plätze hinterlassen kaum noch Spuren und man benutzt die Oertlichkeiten mit Routine und unter Ablegen des Intimitaetsempfindens, welches man im eigenen Zuhause gewohnt ist.